Klimawandel braucht Biodiversität
Weil wir mit dem Klimawandel noch mehr Diversität bei Kulturpflanzen brauchen, darf die Züchtung nicht den großen Konzernen überlassen werden. Denn diese verringern die Sortenvielfalt auf dem Acker. OpenSourceSeeds schützt Saatgut als Gemeingut, damit es frei verfügbar bleibt für alle, die neue Sorten züchten wollen. Im Workshop erfährst Du, warum das wichtig ist und wie es funktioniert. Hier kannst Du Dein eigenes Saatgut der weltweit ersten Open Source Tomatensorte selbst herstellen. Dank der Open Source Saatgut Lizenz ist sie vor Patentierung und Sortenschutz bewahrt – und Dein Saatgut ebenso. Damit kannst Du freie Vielfalt säen!
Zum Hintergrund: Über viele Jahrtausende galt das Saatgut unserer Kulturpflanzen als Gemeingut („Commons“). Inzwischen dominieren große private Züchter den Saatgutmarkt. Auch sie nutzen frei verfügbares genetisches Material z.B. aus Genbanken. Jedoch verhindern sie insbesondere durch Patente oder Sortenschutz, dass ihre neue Sorten für züchterische Weiterentwicklung frei von anderen genutzt werden können. So wird der öffentlich verfügbare Zuchtfortschritt immer kleiner, und die schleichende Privatisierung schmälert die genetische Vielfalt erheblich. Dies ist ein Problem für freie kleinere und mittelständische Züchter, da sie immer weniger frei verfügbares Pflanzenmaterial für ihre Züchtungsarbeit bekommen. Dies gilt auch für Landwirte, die nach speziellen Sorten für ihre Standorte und Produktionsmethoden suchen. Benötigt wird stattdessen eine große Vielfalt von Sorten, um den verschiedenen Standortbedingungen – auch den schwierigen – gerecht zu werden. Ebenso braucht es genetisch vielfältige Sorten, nicht zuletzt um die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Dafür ist Saatgut als Gemeingut unverzichtbar. Denn frei zugängliches Saatgut ermöglicht eine dezentrale und diversifizierte Züchtungsarbeit. Diese kann wirksam zu Vielfalt und Resilienz der Landwirtschaft und zur zukünftigen Ernährungssicherung beitragen.
Die Open Source Lizenz sorgt dafür, dass das Saatgut auch in Zukunft allen Bäuer*innen und Züchter*innen zur Weiterzüchtung verfügbar ist und nicht patentiert werden darf. Neue Sorten von Tomaten, Mais, und Weizen sind schon damit geschützt. Ab Oktober werden einige Berliner Bäckereien ein Brot mit dem ersten Open Source Weizen backen. Ein Brot für alle, die Patentierung und Vereinheitlichung satt haben.
Komm zum Workshop, um mehr zu erfahren und eigenes Saatgut zu gewinnen!
Zeitfenster der Veranstaltung (1)
Dienstag (24.09.2019)
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OpenSourceSeeds schützt Vielfalt auf dem Acker. Kostprobe gefällig?
Workshopzelt 2